2020

Preisträger 2020

Alexis Tsipras und Zoran Zaev

Die Ministerpräsidenten Griechenlands und Nordmazedoniens, Alexis Tsipras und Zoran Zaev, haben durch ihre Einigung im jahrzehntelangen Konflikt um den Namen Mazedonien ein Kunststück der Diplomatie geschafft und dadurch ganz erheblich zur Stabilität in der gesamten Region des Balkans beigetragen.

Mazedonien hat am 12. Februar 2019 den Staatsnamen in Republik Nordmazedonien geändert. Damit wurde ein über drei Jahrzehnte erbittert geführter Konflikt zwischen den Nachbarn beigelegt, der bislang verhinderte, dass für das heutige Nordmazedonien der Weg in die NATO und die Europäische Union möglich wurde. Die Unterzeichnung des bilateralen Vertrags zwischen Griechenland und Nordmazedonien zur Namensfrage („Prespa-Abkommen“) am 17. Juni 2018 dient nun als Grundlage für die Annäherung an die EU. Griechenland hatte den Landesnamen Mazedonien nicht akzeptiert, da eine Region im Norden des eigenen Landes ebenfalls so heißt.

In beiden Ländern wurde der Vertrag hoch kontrovers und polarisierend diskutiert, dann aber doch erfolgreich zum Abschluss gebracht. Motor hinter der Einigung waren auf beiden Seiten die jeweiligen Premierminister. Der Mazedonier Zoran Zaev und der Grieche Alexis Tsipras schafften mit dem Prespa-Abkommen ein diplomatisches Kunststück, das Signalwirkung für die gesamte Balkanregion haben könnte. Sie zeigten, dass selbst ein als unlösbar geltendes Problem mit dem Willen zum Kompromiss und mit Durchhaltevermögen beseitigt werden kann. Damit trugen die beiden Ministerpräsidenten maßgeblich zu einer Beruhigung in der Region bei.

Beide damaligen Regierungschefs, insbesondere aber der griechische, ordneten ihre persönliche Karriere der politischen Vernunft unter, ohne Rücksicht auf den Verbleib in ihren Ämtern. Ohne diese beiden Staatsmänner hätte es keine Lösung gegeben, der Namensstreit hätte auf lange Sicht kein Ende gefunden und die nachbarschaftliche Fehde hätte die gesamte Balkanregion weiterhin destabilisiert.

Alexis Tsipras, geboren im Jahr 1974, war von 2015 bis 2019 griechischer Ministerpräsident. Er ist Vorsitzender der Partei SYRIZA. Seine Amtszeit als Ministerpräsident war wesentlich geprägt von der griechischen Staatsschuldenkrise.

Zoran Zaev, wie Tsipras 1974 geboren, war vom 31. Mai 2017 bis zum 3. Januar 2020 Ministerpräsident Nordmazedoniens. Um Neuwahlen zu ermöglichen, trat Zaev von seinem Amt zurück. Die Parlamentswahl fand wegen der Coronapandemie erst im Juli 2020 statt. In der Nacht zum 31. August wurde Zaev erneut zum Ministerpräsidenten Nordmazedoniens gewählt. Seit 2013 ist er Vorsitzender der Sozialdemokratischen Liga Mazedoniens.

Felix Finkbeiner und die jungen „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ von Plant-for-the-Planet

Plant-for-the-Planet („Pflanzen für den Planeten“) ist eine Kinder- und Jugendinitiative, die im Jahr 2007 von dem damals neunjährigen bayerischen Schüler Felix Finkbeiner mitbegründet wurde. Ein Jahr zuvor hatte eine Gruppe von UN-Mitarbeitern das Projekt ins Leben gerufen, Felix Finkbeiner und sein Vater gründeten im Anschluss eine gleichnamige Stiftung in Deutschland, die dasselbe Ziel verfolgt: bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein Bewusstsein für den Klimawandel und für globale Gerechtigkeit zu schaffen. Den Klimawandel bekämpfen die Schüler aktiv durch Baumpflanzaktionen. So leisten sie einen beispielhaften und konkreten Beitrag im Rahmen der Bewegungen für die Klimaziele in der Welt.

Mittlerweile ist Plant-for-the-Planet zu einer weltweiten Bewegung geworden, der mehr als 91.600 junge „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ angehören – das sind Kinder und Jugendliche aus insgesamt 75 Ländern. Jeder im Rahmen der Aktion gepflanzte Baum steht symbolisch für Klimagerechtigkeit. Das große Ziel der Bewegung ist es, weltweit eine Billion – also 1000 Milliarden – neue Bäume zu pflanzen. Damit soll ein erheblicher Teil der von Menschen verursachten CO2-Emissionen gebunden werden. Um die Bemühungen zur weltweiten Renaturierung transparent zu gestalten, nutzt Plant-for-the-Planet seine Internet-Plattform. Via plant-for-the-planet.org wurden seit 2007 insgesamt 29 Millionen Bäume gespendet. Im Rahmen der „Billion Tree Campaign“, die die UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, im Jahr 2011 an die Kinder von Plant-for-the-Planet übertrug, wurden weltweit zwischen Dezember 2006 und 2018 sogar 13,97 Milliarden Bäume gemeldet.

Plant-for-the-Planet bietet Ausbildungsworkshops, sogenannte Akademien, an. Dabei geben Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren ihr Wissen an andere weiter und bilden sie ebenfalls zu „Botschaftern für Klimagerechtigkeit“ aus. Mehr als 1600 Plant-for-the-Planet-Akademien haben bereits stattgefunden. Auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko arbeitet die Organisation an der Wiederherstellung von 20.000 Hektar zerstörten Waldes. Plant-for-the-Planet hat frühzeitig bereits im Jahr 2007 das Thema Klimawandel auf die Agenda gesetzt. Die Jugendorganisation vertritt den Ansatz, durch praktisches Handeln global gleichzeitig einen wirksamen und konstruktiven Beitrag zur Klimadebatte zu leisten.