Preisträger 1998

Vaclav Havel

Der tschechische Präsident Vaclav Havel wurde 1998 als erster Preisträger mit dem Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet, weil er sich über die Grenzen seines eigenen Landes hinaus als Leitfigur der Verständigung zwischen den Völkern und ihren Bürgern in Europa profiliert hat. Mit diesem Engagement setzte er sich über historische und verständliche Widerstände im eigenen Land hinweg und erreichte ermutigende Ansätze in den deutsch-tschechischen Grenzregionen.

Gesto por la Paz

Bei der Vergabe des Jugendpreises fiel die Wahl der Jury auf „Gesto por la Paz“ (Geste für den Frieden), einen Zusammenschluss verschiedener Friedensorganisationen im Baskenland. „Gesto por la Paz“ hat durch Schweigemärsche und große Demonstrationen gegen die insbesondere durch die ETA ausgeübte Gewalt im Baskenland Bekanntheit erlangt. Eine Ausdrucksform des Protestes ist ein offen getragenes blaues Band, das die Solidarität mit Entführten und deren Angehörigen symbolisiert. Sowohl die Teilnahme an den Demonstrationen als auch das Tragen des blauen Bandes erfordert ein erhebliches Maß an Zivilcourage.

Die Arbeit von „Gesto por la Paz“ hat zwar die Gewaltakte baskischer Extremisten bisher nicht verhindern können, doch sie haben erreicht, dass der Protest in der baskischen Bevölkerung gegen die Gewaltakte während der letzten Jahre deutlich gewachsen ist. Die Organisation ist stark von jungen Menschen geprägt. Im Jahr 1998 betrug das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder 26 Jahre, knapp die Hälfte der zwölf Vorstandsmitglieder waren zu diesem Zeitpunkt jünger als 25 Jahre.