2014

Preisträger 2014

Besatzungen der International Space Station

Männer und Frauen, die noch zur Zeit des Kalten Krieges in verfeindeten Blöcken lebten, arbeiten und leben heute ganz selbstverständlich zusammen auf engstem Raum: 400 Kilometer hoch über der Erde, in der Internationalen Raumstation „International Space Station“ (ISS).

Die ISS gilt als das größte Technologieprojekt aller Zeiten und ist ein Gemeinschaftswerk der US-amerikanischen NASA, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, der europäischen Weltraumagentur ESA sowie der Raumfahrtagenturen Kanadas und Japans. Der Erfolg dieses „Außenpostens der Menschheit“ im All belegt, dass eine friedliche internationale Zusammenarbeit von Partnern unterschiedlichster Kulturen möglich ist.

1993 unterzeichneten Russland und die USA ein Abkommen über zehn Shuttle-Flüge zur russischen Raumstation Mir sowie über Langzeitaufenthalte einiger US-Astronauten. Unter Präsident Clinton wurde dann das Projekt einer großen Raumstation zusammen mit Russland neu aufgelegt – Russland steuerte die Pläne der geplanten Mir-2-Station bei.

Die ISS ist seit November 2000 permanent besetzt. Die ersten zwölf Expeditionen bestanden ausschließlich aus russischen und US-amerikanischen Raumfahrern. Der Deutsche Thomas Reiter wurde im Juli 2006 als erster ESA-Raumfahrer zu einem Langzeitaufenthalt auf die ISS gebracht.

Im Januar 2013 unterzeichnete US-Präsident Obama ein Gesetz über eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit Russland im Weltraum bis 2020. Damit ist dauerhaft gesichert, dass die ehemals verfeindeten Supermächte auch weiter partnerschaftlich und im wahrsten Sinne des Wortes eng miteinander kooperieren.

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – Jugendarbeit

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. erhält und betreut Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Ausland. Als einziger Kriegsgräberdienst weltweit betreibt der Volksbund eine eigene Jugendarbeit sowie eigene Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten.

Der Volksbund nimmt die Kriegsgräberfürsorge zwar im Auftrag der Bundesregierung wahr, finanziert seine Arbeit jedoch weitgehend selbst durch die Spenden seiner Mitglieder und Förderer. Die Erstattungen des Bundes decken lediglich etwa 25 Prozent der notwendigen Finanzmittel.

Kriegsgräberstätten sind unter besonderem rechtlichen Schutz stehende, auf unbegrenzte Dauer angelegte Friedhöfe, die die Lebenden eindringlich zum Frieden mahnen. Sie sind Orte individueller Trauer und kollektiven Gedenkens, aber auch Orte internationaler Begegnung und Lernorte der Geschichte.

Im Sinne dieser Überzeugung kommen in den Workcamps, Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten des Volksbundes jedes Jahr Tausende junger Menschen aus ganz Europa zusammen. Die Einrichtungen befinden sich in Ysselsteyn (NL), in Lommel (B), in Niederbronn (F) und auf der Insel Usedom (D). Da alle Begegnungsstätten in direkter Nachbarschaft deutscher Kriegsgräberstätten liegen, bieten sie den Teilnehmern eine einmalige Form der Geschichtsvermittlung.

Die Zusammenkünfte der jungen Europäer tragen dazu bei, durch die Begegnung mit der Bevölkerung des Gastlandes gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Vorurteile abzubauen. So leisten sie einen aktiven Beitrag zur internationalen Verständigung.

Lokale Beteiligungsmöglichkeiten bieten die Jugendarbeitskreise. Gemeinsam engagieren sich die jungen Menschen bei Pflegeeinsätzen auf regionalen Kriegsgräberstätten, in Diskussionsrunden und Zeitzeugengesprächen, aber auch auf Sportveranstaltungen.

Das Leitwort der Jugendarbeit bringt ihre Einzigartigkeit auf den Punkt: „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“.