2012

Preisträger 2012

Helmut Schmidt

Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 fünfter deutscher Bundeskanzler, zuvor bekleidete er unter anderem die Ämter des Bundesverteidigungs- und des Bundesfinanzministers. Heute, im Alter von 93 Jahren, gilt der „Elder Statesman“ als einer der beliebtesten und geachtetsten Deutschen, dem national wie international Respekt und Anerkennung entgegengebracht werden.

Schmidt wurde 1918 in Hamburg geboren. Geprägt von seinen Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg, betrachtete er die Befreiung der Deutschen vom Nationalsozialismus als Auftrag. Bereits ab 1945 engagierte er sich in der Sozialdemokratie. Popularität und hohes Ansehen erlangte Schmidt 1962 als junger Innensenator während der Flutkatastrophe in Hamburg. Auch seine Amtszeit als Bundeskanzler prägten große Herausforderungen: die weltweite Wirtschaftsrezession und die Ölkrisen in den 1970er-Jahren sowie insbesondere der Terror der RAF.

Während des sogenannten „Deutschen Herbstes“ profilierte sich Schmidt als mutiger Krisenmanager. Seine auch in der Nachrüstungsfrage konsequente Haltung und der Einsatz für den Nato-Doppelbeschluss trugen mit dazu bei, dass der Kalte Krieg seinem Ende entgegenging.

Verdienste erwarb sich Helmut Schmidt vor allem als Architekt eines friedlich geeinten Europas. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing - der 2006 bereits mit dem Preis des Westfälischen Friedens geehrt wurde - stellte er wichtige Weichen auf dem Weg zur europäischen Integration. So wurde kurz nach seiner Amtsübernahme als Bundeskanzler der Europäische Rat etabliert. Gemeinsam mit Giscard d'Estaing initiierte Schmidt auch die Einführung des Europäischen Währungssystems und der Europäischen Währungseinheit ECU im Jahr 1979. Daraus gingen später die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion sowie der Euro hervor. Zusammen mit Giscard d'Estaing rief Schmidt außerdem 1975 den Weltwirtschaftsgipfel ins Leben.

Auch Jahrzehnte nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik hält Schmidt weiter leidenschaftliche Plädoyers für Europa. „Das gemeinsame öffentliche Wohl der europäischen Nationen muss die Maxime unseres eigenen Handelns sein“, erklärte er 2011.

Children for a better World e.V.

Children for a better World e.V. ist eine Organisation mit Sitz in München, die 1994 gegründet wurde und weltweit Kinderhilfsprojekte fördert. Der Leitgedanke lautet: „Mit Kindern. Für Kinder!“ Seit der Gründung wurde so besonders Wert darauf gelegt, Kinder direkt in die Arbeit mit einzubeziehen. Fester Bestandteil der Organisation sind Kinderbeiräte, in denen Kinder und Jugendliche über die Vergabe von Fördermitteln entscheiden.

Anliegen von Children for a better World e.V. ist es, Kindern und Jugendlichen in aller Welt zu helfen, ihre Lebensverhältnisse zu verbessern und Notsituationen zu überwinden. Jugendliche aus Deutschland werden durch die Arbeit des Vereins darin gefördert, sich für andere Kinder einzusetzen. Der Verein wurde von rund 30 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft gegründet. Mit bisher 25 Millionen Euro an Spenden konnten weltweit mehr als 1.200 Projekte gefördert werden.

Die Arbeit erstreckt sich auf verschiedene Bereiche: Um das Engagement von Jugendlichen in Deutschland zu fördern, startete 1999 das Projekt „JUGEND HILFT!“ - ein Förderwettbewerb, der das soziale Engagement Jugendlicher unterstützt. 2004 wurde das Projekt „Hunger in Deutschland“ ins Leben gerufen. Es unterstützt 50 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten, dabei liegt der Schwerpunkt auf der Finanzierung von Mittagessen. Einmalig oder auch regelmäßig leistet Children for a better World e.V. finanzielle Unterstützung für weltweite Kinderhilfsprojekte. Die Auslandsprojekte werden ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern begleitet, die Spenden sammeln und die Projekte vor Ort langfristig betreuen - in Indien, China, Vietnam und Guinea.