Preisträgerin 2025 (Sonderpreis)
Margot Friedländer
Mit einem Sonderpreis des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens ist im April 2025 die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer geehrt worden. 1921 in Berlin geboren, verlor Friedländer in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Familie – während sie sich lange Zeit in Berlin versteckt halten konnte. 1944 wurde sie verraten, verhaftet und ins Konzentrationslager deportiert. Dort überlebte sie bis zur Befreiung durch die Alliierten. Nach dem Krieg emigrierte sie in die USA, kehrte aber 2010 dauerhaft nach Deutschland zurück, um als Zeitzeugin über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Margot Friedländer engagierte sich unermüdlich in der Erinnerungsarbeit, insbesondere mit jungen Menschen. In zahlreichen Lesungen und Gesprächen teilte sie ihre Lebensgeschichte und rief dazu auf, Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen und sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung einzusetzen.
Genau fünf Wochen nach der Ehrung auf der Westfälischen Friedenskonferenz in Münster starb Margot Friedländer in Berlin. Der Vorsitzende der WWL, Dr. Reinhard Zinkann, verneigte sich vor der Verstorbenen: „Ihre stets strahlenden Augen und das offene Lächeln bei jeder Begegnung drückten das aus, was sie von uns einforderte. Mensch sein. Es war uns eine besondere Ehre, Margot Friedländer in Münster auszeichnen zu dürfen. Ihre Botschaft ‚Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut, es gibt nur menschliches Blut‘ werden wir in Erinnerung halten und als unseren Auftrag verstehen.“